E-Rezepte – Utopie oder bald Realität?

Gesundheit! – Das E-Rezept hat Probleme mit dem Datenschutz

Die Diskussion um Datenschutz und Gesundheitsdaten ist nichts Neues. Richtig in den Fokus gerückt ist die Situation, als der Digitale Impfpass für die COVID-19 Impfung angekündigt wurde.

Berichtet wurde damals über die Chancen und Risiken, die eine Digitalisierung von Prozessen im Gesundheitssektor mit sich bringt. Während die Risiken von einigen Parteien unterschiedlich bewertet wurden, war sich die Mehrheit doch einig, dass die Chancen des Vorhabens nicht von der Hand zu weisen waren.

Das zweitgrößte Thema, neben dem digitalen Impfpass, waren die elektronischen Rezepte, welche Ende 2020 für einen frischen Wind im Gesundheitssektor sorgen sollten. Doch der aktuelle Umsetzungsstand ist enttäuschend. Statt der Neuerungen mit QR-Codes, werden immer noch größtenteils Rezepte auf Papier ausgestellt.

Woran scheitert die Umsetzung, wenn die Chancen doch so vielzählig sind? Zunächst muss man feststellen, dass es das Patientendaten-Schutz-Gesetz (kurz PDSG) gibt, welches die Einführung des E-Rezepts regelt. Die Änderung, die das PDSG mit sich brachte, war eine Pflicht der Ausstellung von elektronischen Rezepten ab Januar 2022.

Kritische Stimmen aus der Praxis hatten allerdings dazu geführt, dass die Umsetzung verschoben wurde. Die Neuerung sei mit einem hohen Aufwand verbunden und störe bereits bestehende Prozesse, hieß es damals. Um diese Hürden zu überwinden, entschied man sich, die Einführung zunächst in Pilotprojekten zu testen, Erfahrungen zu sammeln und dann zu einem späteren Zeitpunkt die Einführung des elektronischen Rezepts zu starten.

Doch bevor das Pilotprojekt starten konnte, machte der erste Testkreis einen Rückzieher. Diesmal waren es Bedenken im Datenschutz, die eine Umsetzung des E-Rezepts erschweren. Insbesondere die Übermittlung des QR-Codes stelle bereits eine Übermittlung von Gesundheitsdaten dar. Eine Übermittlung ohne Verschlüsselung und die frei erhältlichen Apps führen zu einem erhöhten Risiko, dass die Gesundheitsdaten in die Hände unbefugter gelangen.

Ist das elektronische Rezept damit gescheitert?

Zumindest Westfalen-Lippe stellt sich für einen Testlauf bereit. Die gewonnenen Erfahrungen können dann vielleicht mit der Einbeziehung von Praktikern und Datenschützern ausgewertet werden und doch noch zu einer Einführung des E-Rezepts führen. Die geplante Einführung in der gesamten Bundesrepublik in 2023 scheint allerdings sehr unwahrscheinlich.

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